Wir sehen in Bezug auf die Organisation von zentralen Veranstaltungen in Straelen zur Zeit eine Überforderung des Ehrenamts und schlagen vor, dass die Stadt verlässlich und dauerhaft hauptamtliches Personal bereitstellt, das federführend, in enger und transparenter Zusammenarbeit mit den Vereinen, das Projektmanagement übernimmt und die Vereine bei der Entwicklung von Konzepten unterstützt.

„Das Stadtfest ist DIE zentrale Veranstaltung im Straelener Veranstaltungskalender.“

Alt und jung, Urstraelener und Zugezogene, Besucher vom Niederrhein sowie aus den Niederlanden finden an diesem Tag in der Innenstadt zusammen, um gemeinsam zu feiern und es sich gut gehen zu lassen.
Der verkaufsoffene Sonntag ist auch eine gute Gelegenheit für die Straelener Einzelhändler ihr Sortiment den Besuchern aus dem Umland anzubieten.

In Straelen gibt es ein außerordentlich ausgeprägtes ehrenamtliches Engagement. Einige Aufgaben werden von Seiten der Stadt an Vereine delegiert, die in anderen Kommunen von hauptamtlichen Mitarbeitern der Stadt wahrgenommen werden. Dies hat sich in Straelen grundsätzlich bewährt. Beim Stadtfest hat es in den letzten Jahren überwiegend gut funktioniert.

Das Couch ´n Concert-Format, dass seine Strahlkraft weit über die Stadtgrenzen hinaus entfaltet hat, ist jedoch auch das Format mit dem größten finanziellen Risiko. GO/Grüne erkennt den Bedarf seitens des Verkehrsvereins, in den nächsten Jahren weitergehend finanziell unterstützt zu werden, um das erarbeitete Niveau der Veranstaltung aufrecht erhalten zu können. Wir wissen auch das ehrenamtliche Engagement der Mitglieder des Verkehrsvereins und der beteiligten Vereine zu schätzen.

Um hier verantwortungsvoll entscheiden zu können, muss allerdings ein Konzept vorgelegt werden, dass auch Alternativ-Formate in die Bewertung mit einbezieht. Wir haben daher im Rat mit dafür gestimmt, einen Betrag in Höhe von 25.000,- in den Haushalt einzustellen. Die Auszahlung steht allerdings unter der Auflage, dass der Verkehrsverein ein tragfähiges Konzept für die kommenden Jahre vorstellt.

Die  Anforderungen, in Bezug auf z.B. das Projektmanagement und die Öffentlichkeitsarbeit, werden immer komplexer. Die finanziellen Risiken bei Großveranstaltungen immer höher.
Konflikte, zwischen einerseits Ehrenamtlichen, die einen hohen persönlichen Einsatz bringen, andererseits der Stadt, die die Rahmenbedingungen formuliert, und dem Rat, der am Ende die finanzielle Verantwortung für Erfolg oder Misserfolg mit übernehmen soll, nehmen dadurch zu.
Um dem entgegen zu treten muss die Stadt und der Rat, wenn sie professionelleres Projektmanagement und klarere Konzepte fordern, auch das KnowHow dafür bereitstellen.

So entsteht ein einheitlicheres Bild der Stadt nach außen, Überforderungen werden ebenso vermieden wie Fehlinvestitionen oder Doppelarbeit. Die Vereine können sich wieder auf ihre eigentliche Arbeit konzentrieren.

Gemma Russo-Bierke