Immer mehr machen sich Bedenken bei GO/Grüne Straelen breit, was die Planung des Rathausneubaus in Straelen betrifft.
Go/Grüne Straelen wollen zweckmäßige moderne Arbeitsplätze für die Verwaltungsmitarbeiter. Digitalisierung, flexible Arbeitszeiten, mobiles Arbeiten ermöglicht eine effiziente Nutzung von Arbeitsplätzen. So können sich mehrere Mitarbeiter einen Arbeitsplatz teilen. Mit dieser sogenannten Desk-Sharing Methode kann man bei einem Neubau 20-40% der Schreibtische / Räume einsparen.
Seit den ersten Kosten- und Nutzungsrechnungen zu Sanierung oder Neubau des Rathauses hat sich der Preis für die Neubaumaßnahme nahezu verfünffacht! Selbst die bekannte Kostenexplosion am Bausektor und gestiegene Inflation lassen sich in dieser Preissteigerung nicht mehr darstellen.
Go/Grüne Straelen wollten seit Beginn der Planungen stets die Kosten nachhaltig gestalten. Schon im März 2021 erklärte dazu der Go/Grüne Simon Gerkens: Wir wollen ‚vor allem die realistische Planung, damit es am Ende nicht zu deutlich höheren Kosten kommt.‘ Damals lag die Kostenschätzung deutlich unter 10 Millionen €. Heute liegen die Schätzungen drei (3!) mal höher!
Stand heute gäbe die Stadt Straelen die komplette Gewerbesteuereinnahme eines Jahres allein für den Neubau aus!
Die Planung des Neubaus läuft scheinbar an den politischen Gremien vorbei. Dem Stadtrat bleibt nichts mehr übrig als immer wieder nur die Kostensteigerungen zur Kenntnis zu nehmen. Die politischen Gremien können nicht gestalten, sondern müssen immer kurzfristiger Verwaltungsvorlagen schlicht zustimmen. Eingeforderte Entscheidungshilfen und valide Zahlen zur Neubauplanung fehlen, während Verwaltung und Architekt die Planung des Neubaus vorantreiben.
Die gleichen Probleme bestehen auch bei den großen Baumaßnahmen zum offenen Ganztag/Grundschule Straelen und des Feuerwehrgerätehauses. Dazu kommen Maßnahmen wie Straßensanierung Venloerstraße, Dorfsanierung Herongen, Flüchtlingsunterkünfte und die Renovierung des europäischen Übersetzerkollegs, die wir als Stadt vor uns herschieben!
Durch immer erneutes Verschieben geplanter Baumaßnahmen auf den Haushalt des Folgejahres sieht der Kontostand der Stadt zwar gut aus. Wenn dann aber alle Maßnahmen umgesetzt werden wie geplant sind die Straelener Kassen leer! GO/Grüne Straelen stehen für Kostenkontrolle und sukzessive Umsetzung von Ratsbeschlüssen im Sinner aller Straelener!
Am 3.7. hat eine kurzfristig anberaumte Sitzung zum Neubau stattgefunden, auf der die für Ende Juni in Aussicht gestellten Zahlen zu Kosten des Neubaus vorgestellt wurden. Die Rheinische Post hat ausführlich berichtet. Nachzulesen ist der Bericht hier:
https://rp-online.de/nrw/staedte/geldern/straelen-was-wird-aus-dem-neuen-rathaus_aid-11556431
Hintergrundinformationen GO/Grüne Straelen zu den wichtigsten Aspekten eines Rathausneubaus
Was ist die Position von GO/Grüne Straelen zum Rathausneubau:
wir sind für:
– motivierende moderne Arbeitsplätze für die Verwaltung
– moderne Arbeitsweisen die u.a. Projektarbeit, mobiles Arbeiten, flexible Arbeitszeiten, digitale Arbeitsplätze ermöglichen Desk-Sharing.
Wie denkt GO/Grüne Straelen über die Kosten für ein neues Rathaus
– wir nehmen den Auftrag des Gesetzgebers ernst, der wirtschaftlichen Umgang mit Haushaltsmitteln einfordert
– Kostensensible Planung ist umso dringender als quasi gleichzeitig mit dem Rathaus zusätzlich das EÜK aufwendig umgebaut werden muss, im Schuldorf etliche umfangreiche Erweiterungen und Umbauten geplant werden und ein neuer Feuerwehrstandort errichten werden soll.
Wie ist die Situation in Straelen mit dem alten Rathaus?
Das Rathaus erfüllt in einigen wichtigen Punkten nicht mehr die notwendigen und die vorgeschriebenen Anforderungen. Nach der Abwägung zwischen Neubau und Sanierung haben wir von GO/Grüne Straelen mit für den Neubau gestimmt. Hier war uns besonders wichtig große Teile des energieaufwendigen Betongerüsts des Altbaus zu erhalten.
Welchen Anforderungen soll ein neues oder saniertes Rathaus genügen?
Wir wollen zweckmäßige und motivierende moderne Arbeitsplätze für die Mitarbeiter der Verwaltung, damit sie ihre Aufgaben für unser aller Nutzen gut erfüllen können.
Moderne digitale Arbeitsplätze, Projektarbeit, flexible Arbeitszeiten, mobiles Arbeiten und andere neue Arbeitsmethoden ermöglichen und erfordern für eine effiziente Nutzung der Büros Desk-Sharing (dabei teilen sich beispielsweise Teilzeitkräfte einen Schreibtisch, nicht jeder Mitarbeiter hat einen eigenen Schreibtisch). Straelen plant mit einer Arbeitsplatzquote von deutlich über 100%. Andere Kommunen die sanieren oder neu bauen rechnen mit Desk-Sharing Quoten zwischen 60% und 80% je nach Arbeitsbereich. In der Wirtschaft liegen sie teilweise noch erheblich darunter. Eine Planung von über 100% Arbeitsplatz (Schreibtisch) je Mitarbeiter ist nicht mehr zeitgemäß.
Wo ist das Problem, wenn jeder Mitarbeiter einen eigenen Schreibtisch erhält:
Die Folge einer solchen Planung sind massive Steigerungen sowohl bei den Baukosten als auch bei den Betriebskosten ohne, dass es zur einer wesentlichen Verbesserung Arbeitsqualität kommt.
Welche Konsequenzen hat eine Fehlplanung der Arbeitsplätze?
Es behindert eher die notwendigen Transformationen, die auch in der Arbeitsweise der Verwaltungen erforderlich sind um die veränderten und noch zu erwartenden komplexer werdenden Anforderungen zu bewältigen.
GO/Grüne Straelen wollen und können eine solche Planung nicht mittragen.
Wie sehen GO/Grüne Straelen die Planung im Zusammenhang mit dem städtischen Haushalt?
Rat und Verwaltung sind der sparsamen und wirtschaftlichen Haushaltsführung gesetzlich verpflichtet. Das nehmen wir sehr ernst. Angesichts der großen Zahl städtischer Vorhaben: Umbau des Übersetzerkollegs, Neubauten und Umbauten im Schuldorf, Errichtung eines neuen Feuerwehrstandorts, die im gleichen Zeitraum geplant sind und teilweise schon lange überfällig sind, wie man z.B. an den Behelfscontainern auf dem Grundschulhof sehen kann, ist diese Haushaltsdisziplin auch zwingend. Bei der jetzigen Planung würde in wenigen Jahren die aktuelle Liquiditätsreserve von 20 Mio € aufgebraucht sein. Dies führt erheblichen Neuaufnahme von Krediten bei steigenden Zinsen.