Straelen liegt in reizvoller Umgebung in der Nähe von Naturschutzgebieten, zum Beispiel den Krickenbecker Seen und dem ‚ökologischen Band’ entlang der Maas. Im Gemeindegebiet selbst liegen wichtige Natur- und Naherholungsgebiete unter anderem im Bereich der Depots Paesmühle und Herongen.
Diese besondere Situation der Natur in und um Straelen ist eine gute Ausgangsbasis für eine weitere ökologische Entwicklung innerhalb der Stadt und in ihrer Umgebung.
Ein ökologische Entwicklung hat positive Auswirkungen auf viele Bereiche: Straelen wird attraktiver für den Tourismus, die Wirtschaft und die Landwirtschaft werden resilienter und die Wohnungen und das weitere Umfeld werden gesünder und die Energiekosten sinken.
Ökologische Stadtentwicklung
Für das Stadtgebiet selbst gilt es endlich mehr ökologisches Bewußtsein zu schaffen. Der Grünzonenanteil in der Innenstadt ist sehr gering. Um so wichtiger ist eine Baumschutzsatzung, um die wenige wertvollen Bäume zu erhalten. Die vorhandenen Grünzonen müssen erweitert und deutlich besser vernetzt werden.
2015 hat der Stadtrat auf unseren Antrag die Verwaltung beauftragt Kriterien für eine nachhaltige und baubiologische Bauleitplanung zu entwickeln. Jetzt endlich in 2020 hat die Verwaltung diese vorgestellt, die Mehrheitsfraktion (der CDU) hat sie aber abgelehnt.
Diese Kriterien zur nachhaltigen Bauleitplanung müssen endlich beschlossen und auch bei allen neuen Baugebieten umgesetzt werden.
Die vorhandene Bausubstanz ist vielfach weit unterhalb aktueller Energiestandards.  Hier kann die Stadt einen wichtigen Beitrag leisten den Hausbesitzern Wege aufzuweisen, wie der Energieverbrauch effizient verringert werden kann und damit mittelfristig die Energiekosten deutlich reduziert werden. Dazu gehört ein erweitertes Beratungsangebot der Stadt.
Nach der verpassten Chance „Stadtgarten“ bietet sich im Bereich der Großmarktstraße aktuell noch die Möglichkeit an, sowohl eine innerstädtische Grünzone entlang des alten Bahndamms als auch ein solches baubiologisches Wohngebiet zu verwirklichen und mit dem verbliebenen Rest des Stadtgartens zu verbinden. Der schon beschlossene Bebaungsplan für dieses Gebiet muss unbedingt entsprechend erweitert werden.

Zukunftsfähige Energieversorgung
Die globale Klimaüberhitzung kann nur gebremst werden, wenn überall gehandelt wird, also auch in Straelen. Hier gibt es schon viele erfreuliche Ansätze zur Nutzung regenerativer Energien. GO/Grüne strebt in Zusammenarbeit mit den Netzbetreibern einen Selbstversorgungsgrad von 120% bei den leitungsgebundenen Energieträgern an. Kohleheizung im Gartenbau gehört der Vergangenheit an und sollte durch z.B. emmissionsfreie Tiefengeothermie abgelöst werden.
Biogasanlagen können einen wesentlichen Beitrag leisten, aber nur, wenn sie Abfälle sowie überschüssigen Mist und Gülle verarbeiten. Wenn sie einen erweiterten Gasspeicher und geregelten Stromgenerator haben, können sie auch beitragen die Verbrauchsspitzen aufzufangen. Alternativ können sie durch Einspeisung ins Gasnetz Erdgas ersetzen.
Die schon nicht mehr abwendbaren klimatischen Veränderungen für unsere Region, sind abzuschätzen, damit die Kommune und dabei insbesondere die Landwirtschaft und Industrie sich darauf einstellen und sich gegenseitig unterstützen können. Wir dürfen den für Straelen so wichtigen Land- und Gartenbau nicht mit den Folgen der Überhitzung des Klimas allein lassen. Zusammen mit der Landwirtschaft müssen Konzepte entwickelt werden, die gut für Umwelt und Landwirtschaft sind.

Stadtwerke gründen und einen Anteil am Stromnetz erwerben,
das gäbe der Stadt die Möglichkeit viel flexibler im Energiesektor aufzutreten und regenerative Energie zu erzeugen und im eigenen Netz anzubieten.
So könnten intelligente Steuerungssysteme installiert werden, die Stromproduktion und Stromverbrauch besser zusammenbringen im eigenen Netz.
Damit können auch Gewerbe und Haushalten Anreize gegeben werden Energie und Kosten zu sparen. Das ist vor allem für den heimischen Gartenbau wichtig.
Mehr geeigneten städtischen Gebäude könnten mit Solarthermie und Photovoltaik ausgerüstet werden.

Verantwortlicher Umgang mit Resourcen:
Bei der Kiesgewinnung muss das Recycling Vorrang haben und neue Kiesabgrabungen müssen auf ihre ökologische Verträglichkeit geprüft werden, sowie der Export ins Ausland begrenzt werden.

Grundwasser:
Auch wenn Straelen das Trinkwasser momentan aus einem Tiefbrunnen bezieht und dieses von sehr guter Qualität ist, ist es unabdingbar das unser Grundwasser in den oberen Schichten zumindest die gesetzlich vorgeschriebenen Grenzwerte für den Nitratgehalt einhält. Momentan sind die Werte um ein Vielfaches zu hoch, und das Wasser ist weder als Trinkwasser zu gebrauchen noch für die Bewässerung von Pflanzen geeignet.
Mit den Verträgen mit den Landwirten in der Wasserschutzzone ist ein wichtiger Anfang gemacht, den Nitratgehalt im Grundwasser zu verringern. Aber auch auf den anderen Flächen ist die Zusammenarbeit mit der Landwirtschaft wichtig und sind innovative Ansätze nötig, um die Nitratbelastung herunter zu fahren.