Stadtentwicklung ist eine Gemeinschaftsaufgabe der Straelener Bürgerinnen und Bürger, der Politik, der Verwaltung und der Wirtschaft. Es gilt Ziele zu formulieren und einen Rahmen zu setzen, innerhalb dessen sich Straelen entwickeln kann. Alle Bürger*innen sollten mit entscheiden können, wie sich Straelen entwickelt und wie wir uns die Stadt in 10, 20 oder 50 Jahren vorstellen. Dazu braucht es eine möglichste große Beteiligung der Bürgerschaft und eine fortlaufende Überprüfung von Entscheidungen und Prozessen.
Das, was Straelen attraktiv macht, ist der kleinstädtische Charakter. Diesen wollen wir erhalten. Das bedeutet auch, dass Straelen sein Wachstum selbst steuern muss und die Zielrichtung nicht externen Beraterfirmen überlassen darf. Wir brauchen keine großen Wachstumsschübe, sondern ein intelligentes Bauflächenmanagement für Wohn- und Gewerbegebiete. Natürlich wird es Bedarf an Baugrundstücken geben. Im Straelener Stadtgebiet gibt es hierfür noch genügend Lücken, die man mit Bebauung, beispielsweise für generationenübergreifendes oder altersgerechtes Wohnen, füllen kann. Eine Erschließung im Außenbereich bedeutet unnötig mehr versiegelte Fläche. Straelen ist eine Stadt im Grünen und soll es auch bleiben.
Straelen lebt von und mit seinen Gewerbebetrieben. Sie sind ein wichtiger Teil unserer Stadt. Als solcher sollen sie sich auch in das Stadtbild einfügen. Auch hier muss es Gestaltungsvorgaben geben, damit ein harmonischer Gesamteindruck entsteht, der nicht durchbrochen wird von Lagerhallen und Parkplätzen, bei denen Funktionalität vor Ästhetik steht. Das stärkt das Image unserer Stadt.
Für die Entwicklung einer Stadt oder eines Stadtteils sollte die soziale Struktur beachtet werden. Eine gute Durchmischung sorgt für mehr Begegnung und Zusammenhalt in einer Stadt. Einzelne Quartiere sollten Kommunikationsräume bieten. GO/Grüne setzt sich beim Quartiersmanagement immer wieder für Treffpunkte, Nahversorgung und Grünflächen in jedem Stadtgebiet ein. Eine wichtige Aufgabe wird es in den nächsten Jahren sein, deutlich mehr bezahlbaren Wohnraum zu schaffen. Wir fordern einen Baulandbeschluss, mit dem die Stadt Straelen günstige Bauflächen zur Verfügung stellen kann.
Regeln ja – Überregulierung nein. Wo immer Menschen auf engem Raum zusammenleben muss es Regeln geben. Auch für die Gestaltung des Grundstücks, den Umgang mit Grün und die Nutzung des öffentlichen Raums, damit ein gemeinsames Stadtbild entsteht. Allerdings ist uns wichtig, dass es wenige, sinnvolle und nachvollziehbare Regeln gibt, die dann auch umsetzbar sind und eingehalten werden. In Zeiten der voranschreitenden Klimaüberhitzung brauchen wir die Ausrichtung auf eine baubiologische und ökologische Bebauung.

Die Ortschaften gehören zu Straelen, sie prägen das Stadtimage. Ihr Profil soll erhalten bleiben. Das bedeutet für uns: Erhalt des Brauchtums und soweit wie möglich auch der Infrastruktur, wie Schulen, Kindergärten, Einkaufsmöglichkeiten, Kirchen und Sportanlagen in Eigenregie der Vereine. Jede Ortschaft hat einen eigenen Charakter, den wir schätzen und erhalten wollen.
Stadtentwicklung beschränkt sich aber nicht nur auf räumliche Planung. Zum Gesamtbild einer Stadt gehören auch die Bereiche Schule, Wirtschaftsförderung, Tourismus, Kultur, soziale Angebote, Jugendarbeit, Vereine und vieles mehr. Jeder sollte die Möglichkeit haben, sich in seinem Rahmen einzubringen und zu gestalten.